Treffer des Tages in der Nachspielzeit sichert den Bären-Dreier

7. Spieltag Kreisliga West OHV/ BAR,

SG Grün-Weiß Bärenklau I - FSV Forst Borgsdorf I 1:0 (0:0)

 

Sieg im Fotofinish: Die Grün-Weißen empfingen am 7. Spieltag das vor der Saison ebenfalls hochgehandelte Team aus Borgsdorf. Die Gäste hatten in der Vorwoche eine empfindliche 1:3 Heimniederlage im Spitzenspiel gegen den Löwenberger SV einstecken müssen und so den ersten Dämpfer im Kampf um die vorderen Plätze bekommen. Die Bären dagegen brachten sich mit einem 2:0 Erfolg in Velten wieder auf Kurs in Richtung oberes Tabellendrittel.

 

Der Spielfilm der ersten knapp 30 Minuten ist schnell erzählt, die Gäste, die ohne ihren Toptorschützen D. Warnke anreisten, begannen mit einer überraschend hochstehenden Viererkette, was zur Konsequenz hatte, das die Offensive der Bären das ein oder andere Mal (zuviel) in die Abseitsfalle tappte. Verheißungsvolle Angriffe der Bären wurden so bereits im Keim erstickt und da die Förster nicht bedingungslos den direkten Weg nach vorne suchten und eher auf Ballsicherheit setzten, spielte sich das Geschehen eher im Mittelfeld ab, ohne wirklich nennenswerte Szenen vor beiden Toren. Als die Bären dann doch mal durchkamen, zielte N.-B. Kropidlowski zu ungenau (29., vorbei). Die Gäste hatten den Weckruf verstanden und verhalfen prompt Bärentorwart H. Handke zum ersten ernsthaften Arbeitsnachweis bei einem Aufsetzer aus gut 20m (29., gehalten). Zwei weitere Abschlüsse der Borgsdorfer aus der Distanz waren da deutlich ungenauer(30., drüber/34., drüber). Keiner ahnte zu diesem Zeitpunkt, das diese beiden Versuche die letzten (!) Abschlüsse der immer defensiver werdenden Förster in diesem Spiel gewesen sein sollten. Gegen Ende der 1. Halbzeit taten sich dann aber doch noch Lücken im Defensivverbund der Gäste auf, die große Probleme hatten, wenn die Grün-Weißen schnell und direkt über die Außen in die gefährliche Zone kamen.Zunächst lief I. Cinar alleine auf das Gehäuse der Gäste zu, scheiterte aber im direkten Duell gegen den stark reagierenden Gästegoalie (36.). Unmittelbar danach der nächste Hochkaräter, als der stets präsente N.-B. Kropidlowski im Strafraum knapp zu hoch zielte (37.) und die in dieser Saison chronische  Abschlußschwäche der Bären zu Tage förderte. Trotzdem waren die taumelnden Gäste wohl froh, sich auch Dank ihres Torwarts, nach drei weiteren Abschlüssen der Bären (38., D. Lehmann, gehalten/42., I. Cinar, gehalten/45., R. Kaubek, gehalten) schadlos in die Halbzeit gerettet zu haben (45.+1).

 

Die 2.Halbzeit begann so, wie die Erste aufgehört hatte, nach einem Paß über die aufgerückte Kette der Gäste kam R. Kaubek im Zentrum zum Schuss und der Ball klatschte an die Unterkante der Latte. Müssig darüber zu spekulieren, ob die Kugel bereits hinter der Linie war, es war nicht aufzulösen und der Schiedsrichterassistent zeigte kein Tor an (50.). Es brannte jetzt immer öfter lichterloh im Strafraum der Gäste. Die nächsten vergebenen Chancen durch R. Kaubek (56., gehalten) und M. Heyer (57., gehalten) ließen nichts Gutes erahnen. Auch weil sich die Gäste immer weiter zurückzogen und drei weitere Versuche der Bären nicht ihr Ziel fanden (64., I. Cinar, geblockt/65., N.-B. Kropidlowski, vorbei/72., G. Tründelberg, drüber). In der letzten Viertelstunde erhöhten die Bären nochmal die Schlagzahl, die Gäste glänzten allenfalls noch durch Tempoverschleppung, ernsthafte Offensivbemühungen gab es da schon lange nicht mehr. Als auch der Schuss von D. Lehmann geblockt wurde (75.) gingen die Bären mit der Einwechslung von L. Gerigk (77.) und der Umstellung auf eine Dreierkette "All in". Die Gäste taumelten jetzt von einer Verlegenheit in die nächste und konnten sich kaum noch befreien. Kein einziger Abschluss auf das Gehäuse von H. Handke in der 2. Halbzeit belegen dies eindrucksvoll. Auch ein weiterer Abschluss (86., L.Gerigk, vorbei) verfehlte sein Ziel. Als wohl niemand mehr mit einem Happyend rechnete, schlugen die Bären doch noch zu. A. Boremski flankte eine Ecke auf den 2. Pfosten, dort legte J. Kain per Kopf mustergültig für N.-B. Kropidlowski auf, der per Drehschuß technisch hochwertig vom 11m-Punkt das Spielgerät unter die Latte zum 1:0 hämmerte (90.+1). Was danach folgte, war kaum zu beschreiben. Es brachen alle Dämme, der Torschütze verschwand unter einer Jubeltraube aus Spielern und Fans. Nach 2 weiteren Minuten war das Spiel zu Ende (90.+3).

 

Natürlich ein verdienter Sieg für die Bären, die defensiv fast unüberwindbar scheinen und mit Tabellenführer Basdorf die beste Abwehr stellen. Doch durch die fast schon chronische, eklatante Abschlußschwäche ist es fast jedes Spiel ein Tanz auf der Rasierklinge  und muß dringend abgestellt werden, will man sich oben dauerhaft einnisten. Am nächsten Sonntag steht in Bärenklau das Nachholspiel gegen Eintracht Wandlitz II an, bei einem weiteren Erfolg, es wäre der 3. Sieg in Folge, springen die Bären auf einen Medaillenrang.

Dirk Kautz