Niederlage gegen Löwenberg

12.Spieltag: Kreisliga West OHV/BAR,

Löwenberger SV I-SG Grün-Weiß Bärenklau I 1:0 (0:0)

 

Später Lucky Punch besiegelt bitteren K.O. im Topspiel:

Am 12. Spieltag kreuzten die Bären zum Topspiel Dritter vs Vierter im Löwenberger Waldstadion auf und konnten seit langer Zeit mal fast wieder aus dem Vollen schöpfen. Das Lazarett hatte sich rechtzeitig vor den kommenden schweren Aufgaben gelichtet. Dementsprechend optimistisch waren das Team und die Trainer  vor diesem Gipfeltreffen auf schwer bespielbarem Geläuf.

 

Die Gastgeber zogen sich vom Anpfiff weg überraschenderweise relativ weit zurück und überließen den Bären den Ball und damit zumindest zeitweise die Spielkontrolle. Taktisch sortierten sich die Bären im 4-2-3-1 ein, die Gastgeber vertrauten zur Sicherung ihres Gehäuses einer Viererkette und einem Libero als zusätzliche Absicherung. Die Grün-Weißen nahmen das Angebot, das Spiel zu machen, an und ließen, so gut es eben ging, den Ball durch die eigenen Reihen laufen, allenfalls sporadisch presste der LSV in Höhe der Mittellinie. Die Bären wirkten sehr konzentriert und klopften früh das erste Mal durch M. Heyer (6., drüber) vorne an. Da auch die nächsten Abschlüsse auf das Konto der Gäste gingen (T. Kretschmer, 11., geblockt / A. Kain, 12., vorbei), ermunterte das die Gastgeber nicht wirklich, auch offensiv am Spiel teilzunehmen. Torsicherung hatte oberste Priorität, zudem war Toptorjäger A. Zeidler in der Defensive der Bären bestens aufgehoben, auch weil schlichtweg keine Bälle den Weg nach vorne fanden (30.). Da die Bären verständlicherweise nicht mit aller Macht nach vorne drängten, entwickelte sich eine eher mäßige Partie mit viel Mittelfeldgeschiebe. Für den neutralen Zuschauer hielt sich die Unterhaltung damit in Grenzen, für den Fußballkenner ein Spiel auf gutem taktischen Niveau. Die Wahrheit lag wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Die Gemengelage blieb unverändert, die Bären aktiver und mit mehr Ballaktionen, die Hausherren immer noch bemerkenswert passiv und dafür wären sie fast bestraft worden, als I. Cinar nach einem schönem Lauf in den Strafraum knapp am langen Eck vorbeischoß, die bis dato beste Chance der Gäste (32.). Gegen Ende des 1. Durchgangs gelang es den Bären dann, den Druck etwas zu erhöhen und die Gastgeber in ihrer Hälfte festzusetzen, der Schuss von M. Heyer verfehlte noch deutlich sein Ziel (38.). Kurze Zeit später aber brannte es lichterloh im Strafraum des Tabellenvierten, als zunächst I. Cinar aus kurzer Entfernung am Torwart scheiterte, der Abpraller bei J. Petschelt landete, der dann aber geblockt wurde (45.+1). In einer Phase, wo die Grün-Weißen immer dominanter wurden, ging es bei einem Torschussverhältnis von 7:0 (!) für die Gäste torlos in die Pause. Bärengoalie K. Ramlow blieb nahezu beschäftigungslos.

 

Das sollte sich in der 2. Halbzeit jedoch ändern. Mit der Einwechslung von Routinier S. Elor wurden die Löwenberger deutlich aktiver, doch der Reihe nach, denn zunächst köpfte J. Kain nach einer Ecke knapp vorbei (48.). Also wieder nichts Zählbares für die Bären, die beinahe postwendend bestraft wurden. Nach einem schnellem Umschalten stand LSV Angreifer R. Freyer plötzlich frei vor Bärengoalie K. Ramlow, der klasse per Fußabwehr den sicheren Einschlag verhindern konnte (50.). Es wäre zumindest zu diesem Zeitpunkt ein wenig zuviel des Guten gewesen. Ein Abschluss mit Signalwirkung, die Hausherren wurden zunehmend zielstrebiger. Das Spiel wurde jetzt auch nickliger, die eine oder andere Duftmarke wurde gesetzt, der Schiedsrichter "honorierte" das Treiben zurecht mit einigen gelben Karten auf beiden Seiten. Die Bären jetzt nicht mehr ganz so aktiv wie in Durchgang 1, zudem wurde wieder mal das Spiel über die Außen sträflich vernachlässigt. So war es natürlich schwer, entscheidene Lücken im Abwehrverbund zu finden und Abschlüsse in der gefährlichen Zone zu kreieren. Der nächste Abschluss gehörte den Hausherren (63., drüber), ehe S. Wolff dem Löwentorwart einen weiteren Arbeitsnachweis verschaffte (65., gehalten) und kurz danach D. Krevs bei einem Kopfball zu hoch zielte (69.). Alles in allem insbesondere in der Offensive eine enttäuschende Vorstellung auf beiden Seiten, trotz eines Kopfballs, der denkbar knapp über den Bärenkäfig strich, Bärentorwart K. Ramlow hatte wohl noch die Fingerspitzen dran (75.). Toptorjäger A. Zeidler, bis zu diesem Zeitpunkt noch ohne Abschluss und nahezu komplett abgemeldet, fiel nur dadurch auf, als er J. Kain unnötigerweise auf die Füße stieg und sich zurecht den gelben Karton abholte. Er blieb bis zum Schluss ohne nennenswerten Abschluss. Das Spiel bog jetzt auf die Zielgerade ein, der Freistoß aus gut 20 m von Spielmacher L. Neuenkirchen geriet leider zu zentral (83.). Löwenberg nahm die Aufforderung an und marschierte auch nochmal in Richtung Tor der Gäste. Der erste Abschluss wurde im letzten Moment geblockt (85.), ein zweiter verfehlte das Bärengehäuse (88.). Als wohl wirklich niemand mehr mit einer nennenswerten Offensivaktion hüben wie drüben rechnete, wurde es doch noch ein ganz bitterer Nachmittag für die Bären. Der agile R. Freyer zog von der Strafraumgrenze einfach mal ab, der eigentlich ungefährlich wirkende Schuss rutschte dem bedauernswerten K. Ramlow durch die Hände und ins Netz. Der späte Lucky Punch für die Gastgeber und der K.O. für die Bären. Kurz danach war Schluss (90.+3).

 

Ein zweifellos glücklicher Sieg und damit Big Points für Löwenberg in einem insgesamt enttäuschenden Spitzenspiel, das eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte. Ein bitterer und hoffentlich kein nachhaltiger K.O. für das Team, das eigentlich nicht soviel falsch gemacht hatte, aber heute mal nicht mit Fortuna im Bunde war. Jetzt gilt es aufzustehen und den Mund abzuputzen, es bleibt keine Zeit, am nächsten Samstag wird es nicht minder schwer beim SV Mühlenbeck.

Dirk Kautz