Geglückter Rückrundenauftakt gegen Eintracht Bötzow II

16. Spieltag, Kreisliga West OHV/BAR,
SV Eintracht Bötzow II - SG Grün-Weiß Bärenklau I 0:4 (0:1).

 

Geglückter Rückrundenauftakt trotz erneutem Chancenwucher: Am 16. Spieltag ging es für die Grün-Weißen zu Eintracht Bötzow II auf den Ausweichplatz nach Marwitz. Bei eigentlich unzumutbaren Platzverhältnissen, einer Mischung aus Kartoffelacker und Almwiese, garniert mit einigen knackigen Kratern, ging es eigentlich nur darum, aus dieser Nummer ohne Verletzte herauszukommen. Wie erwartet, ging es vom Start weg nur in Richtung Tor des Tabellenletzten, der verständlicherweise sehr tief stand und nur auf Schadensbegrenzung aus war. Die Bären versuchten trotz der widrigen Umstände so gut es eben ging ihr Paßspiel durchzubringen. L. Gerigk versuchte sich als Erster (9., gehalten) ein paar Minuten später M. Cinar (13., gehalten). Es war beileibe keine leichte Aufgabe, das Spielgerät einigermaßen unter Kontrolle zu halten und sich gleichzeitig in die gefährliche Zone zu kombinieren. Mitunter hatten die technischen Fehler beinahe Slapstickcharakter und spielten eher dem Underdog in die Karten, ein sauberer Abschluss schien so gut wie unmöglich. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde konnte man gefüht 90% Ballbesitz für die Gäste konstatieren, die jetzt auch etwas Zählbares auf die Anzeigetafel brachten. Nach dem X-ten Durcheinander in der Bötzower Hintermannschaft lag der Ball dann endlich im Tor der Einheimischen. R. Kaubek lupfte die Kugel über den herausgeeilten Keeper ins Netz und es stand 1:0 für den Favoriten (17.). Die Szenerie wiederholte sich in kurzen Abständen, Angriff auf Angriff rollte auf das Bötzower Tor, allein die Genauigkeit ließ wieder mal zu wünschen übrig (24., D. Lehmann, drüber/26., M. Cinar, vorbei/26., L. Gerigk, gehalten). Das Kellerkind kam kaum zum Luftholen und war zudem mit Fortuna im Bunde (31., R. Kaubek, vorbei), dann nach etwas mehr als einer halben Stunde durfte Bötzow auch mal (32., vorbei). Danach ging es weiter mit Einbahnstraßenfußball, der Chancenwucher nahm zeitweise groteske Züge an (35., L. Gerigk, gehalten/41., R. Kaubek+D. Lehmann, jeweils gehalten). Der Höhepunkt der missglückten Chancenverwertung war noch ein vergebener Foulelfmeter (43., L. Gerigk, gehalten). M. Heyer war zuvor von gleich zwei Bötzowern im Strafraum von den Beinen geholt worden. Nach weiteren vergebenen Chancen (45.+1, R. Kaubek, gehalten/45.+3, L. Gerigk, gehalten) ging es mit 80% Ballbesitz, 10:2 Torschüssen und einem vergebenen Elfmeter mit einer natürlich viel zu knappen 1:0 Führung in die Halbzeit.

 

Im 2. Durchgang das gleiche Bild, Einbahnstraßenfußball aus dem Lehrbuch, nur das die Grün-Weißen jetzt deutlich zwingender in ihren (vielen) Abschlüssen wurden. Zunächst traf L. Gerigk noch das Aussennetz (49.), einige Zeigerumdrehungen später stellte der gleiche Spieler aus dem Gewühl heraus früh auf 2:0 (55.) und beseitigte die letzten, wenn überhaupt vorhanden, Restzweifel gegen einen derart passiven Gegner, der es tatsächlich schaffte, das Bärengoalie K. Ramlow während der gesamten 90 Minuten nicht ein einziges Mal (!) ernsthaft eingreifen musste. Die Bären legten sich jetzt den Gegner zurecht, der von einer Verlegenheit in die nächste taumelte. R. Kaubek zielte noch zu ungenau (59.), L. Neuenkirchen sein Freistoß verpuffte ebenfalls (61.), im sich anschließenden Gewühl landete das Spielgerät irgendwie an der Latte des Bötzower Tores. Es ging munter weiter, die Szenerie wiederholte sich, im Minutentakt wurden die Lücken im Defensivverbund der Eintracht immer größer. Folgerichtig erhöhte erneut L. Gerigk nach einem Paß von L. Neuenkirchen auf 3:0 (63.). R. Kaubek durfte auch nochmal, zielte aber zu hoch (70.), ehe natürlich wieder L. Gerigk auf 4:0 stellte (74.) und innerhalb von nicht einmal 20 min. einen lupenreinen Hattrick erzielte und umgehend fast noch ein viertes Mal getroffen hätte (75., Aussennetz). Die Eintracht mit so gut wie keiner Entlastung und ohne Torschuss in der 2. Halbzeit, zudem erneut mit Fortuna im Bunde, erst retteten die Gastgeber auf der Linie, den Nachschuss setzte T. Kretschmer an den Pfosten (87.). Kurze Zeit später wurden die Hausherren erlöst (90.+2).

 

Ein am Ende doch noch standesgemäßer Pflichtsieg gegen das Kellerkind aus Bötzow, das sich nach Kräften wehrte, aber letztendlich chancenlos war. Die Bären blieben damit im 3. Spiel hintereinander unbesiegt, müssen aber unbedingt an ihrer latent vorhandenen Abschlußschwäche arbeiten, auch im Hinblick auf die nächsten schweren Aufgaben. Die Defensive präsentierte sich erneut sehr stabil und kompromisslos, auch in diesem Spiel gab es keine wirklich nennenswerten Abschlüsse für den Gegner. Die Grün-Weißen stellen mittlerweile wieder die ligabeste Defensive, wird die Chancenverwertung jetzt noch einen Tick effizienter, wird das Balthasar/Schumann-Team sicherlich bis zum Saisonende im Kampf um die vordersten Plätze ein gewichtiges Wort mitreden. Die spielerische Substanz ist zweifellos dafür vorhanden, die am kommenden Sonntag auch gleich auf Herz und Nieren geprüft wird. Dann kommt nämlich der punktgleiche Tabellennachbar SV Glienicke/Nordbahn nach Bärenklau, das Team aus der Bieselheide konnte die letzten 4 Spiele klar für sich entscheiden. Die Bären dürften also gewarnt sein vor diesem wieder mal richtungsweisenden Showdown.

Dirk Kautz