Serie hält-Nun 15 Spiele ungeschlagen

28.Spieltag Kreisliga West OHV/BAR 

SG Grün-Weiß Bärenklau-SV Mühlenbeck 47  4:1 (2:1)

Allerletzte Chance genutzt, ersatzgeschwächte Bären ringen Pokalfinalist Mühlenbeck nieder:

Die seit 14(!) Spielen unbesiegten Bären empfingen am Sonntag den Tabellennachbarn aus Mühlenbeck, ausgerechnet in diesem "Do or Die"-Spiel mussten die Gastgeber verletzungsbedingt auf einige wichtige Stammkräfte verzichten.  Nachdem dem späten Punktverlust vor 2 Wochen im Topspiel gegen den Löwenberger SV waren die Aufstiegshoffnungen der Bären auf ein Minimum geschrumpft, auch der ausgedünnte Kader für das heutige Spiel gab 

eigentlich nur wenig Hoffnung auf den so dringend benötigten Dreier. Doch es kam alles ganz anders, als es wohl die kühnsten Optimisten erwartet hatten, doch der Reihe nach. 

Die Gäste aus dem Mühlenbecker Land konnten nach den Ergebnissen vom Samstag mit einem Sieg in Bärenklau auf den zweiten direkten Aufstiegsplatz springen. Die Viererkette der Grünweißen sortierte sich zum Start etwas tiefer ein und 

wollte gegen erwartet stürmische Gäste erstmal stabil stehen und setzte auf schnelle Umschaltaktionen, um punktuell

offensive Nadelstiche zu setzen. Vom Anpfiff weg agierten die Mühlenbecker mit einer hohen und aggressiv anlaufenden Pressinglinie, die die Bären im Laufe des Spiels immer wieder zu langen Bällen zwangen. Trotzdem hatten die Bären den 

ersten nennenswerten Abschluss zu verzeichnen (6.,S.Wolff, gehalten). Die Viererkette der Mühlenbecker dagegen stand sehr hoch kurz hinter der Mittellinie. Ein riskant taktisches Manöver der Gäste, die dadurch anfällig für schnelle Konter waren, auch weil die beiden Außenverteidiger nicht wirklich sicher wirkten.

Als die Bären sich bis in die gefährliche Zone kombinierten, zog D. Lehmann aus gut 18m zentral (einfach mal ab, die Kugel wurde wohl noch abgefälscht und schlug unhaltbar halbhoch im rechten Eck zum 1:0 ein (7.). Ein perfekter Start also, aber der Gast , wie immer sehr dynamisch und körperlich agierend, antwortete fast postwendend (11.,Pfosten).  Es sollte der erste von mehreren Aluminiumtreffern auf beiden Seiten sein. Die Gäste stellten mit der nächsten Offensivaktion 

wieder auf Anfang, nach einem langen Pass hob Mühlenbecks Toptorjäger J. Zwarg den Ball über den herauseilenden 

K. Ramlow gekonnt hinweg ins Tor, es stand 1:1 (16.). Die Bären schüttelten sich kurz, von Wirkungstreffer keine Spur, mit

einem langen Ball auf rechts wurde P.L. Bonnie auf die Reise geschickt, der den Ball stark behauptete und von der Tor-

auslinie ins Zentrum passte, dort wurde der einschussbereite D. Lehmann von den Beinen geholt, der Referee gab nach 

kurzem Zögern und Abwarten der Situation völlig zurecht Elfmeter für die Grünweißen. S. Wolff übernahm Verantwor-

tung und brachte Grün-Weiß schnell wieder mit 2:1  in Führung  (21.). Ein Wirkungstreffer für die Gäste, die einen solchen Spielfilm sicher nicht erwartet hatten und einen Moment brauchten,sich zu sortieren, im Gegensatz zu den Bären, die mit jeder gelungenen Aktion selbstbewusster wurden und sich mehr und mehr aus ihrer Deckung wagten, zwei Abschlüsse konnten auf der Habenseite verbucht werden (27., A. Boremski, drüber und 32., L. Neuenkirchen, gehalten). Offensiv war nicht wirklich viel zu sehen bei den sonst so offensivstarken Gästen, die Bären ließen schlichtweg nichts zu und agierten taktisch äußerst diszipliniert.

Folgerichtig gab es die nächste Offensivaktion vor dem Gehäuse der Gäste, P.L. Bonnie zielte in dieser Aktion noch zu un-

genau (35.,vorbei), hatte aber dann aber Pech, als er erneut auf die Reise geschickt wurde und das Spielgerät an den linken Pfosten setzte (35.). Glück also für den Tabellendritten, dem damit ein 2-Tore Rückstand zur Halbzeit bei sommerlichen Temperaturen und vor stattlicher Zuschauerkulisse erspart blieb. Für die Gäste konnten bis zur Halbzeit keine weiteren nennenswerten Abschlüsse auf der Habenseite verbucht werden. Die sicht- und hörbare Unzufriedenheit der Gäste wurde vom gut leitenden Referee noch zweimal mit dem gelben Karton "belohnt" (44.). Kurz danach ging es mit einer überraschenden, aber keineswegs unverdienten 2:1 Führung in die Halbzeit.

Mit Beginn der 2.Halbzeit präsentierten sich die Gäste deutlich präsenter, so ließen die ersten Abschlüsse nicht lange auf

sich warten (50.,vorbei/52.,drüber und 55.,gehalten).  Mühlenbeck hatte nun den Fuß eindeutig auf dem Gaspedal und erhöhte signifikant den Druck, trotzdem hatten die Bären nach einem erneuten Durcheinander in der Gästedefensive fast das 3:1 erzielt, P.L. Bonnie traf zum 2. Mal das Aluminium (56., Latte). So blieb es beim hauchzarten 2:1 für die Bären, die immer tiefer in die eigene Hälfte gedrückt wurden, die Luft wurde dünner und die Chancen für Mühlenbecker immer grösser und ergossen sich fast im Minutentakt über die Bären (58.,drüber/62.,Latte/68.,Pfosten). Aber das Glück und ein

überragender K. Ramlow im Bärengehäuse ließen die Mühlenbecker verzweifeln . Dreimal hielt er aus Nahdistanz (71.),

als die Bären das Spielgerät nicht geklärt bekamen, zeitweise spielten sich unglaubliche Szenen vor dem Bärenkäfig ab.

Den Gästen lief so langsam die Zeit davon , auch weil selbst Toptorjäger J. Zwarg die Nerven versagten (72.,drüber). 

Es ging nur noch in eine Richtung, die Bären verteidigten leidenschaftlich ihr Tor, der so wichtige Dreier rückte immer näher, während die Mühlenbecker immer hektischer wurden. P. Weidner und D. Krevs kamen für die völlig ausgepumpten M.Cinar und A. Boremski (76.).  Auch die Gäste wechselten nochmal, der kurz zuvor verwarnte A. Hameister verließ gelbrotgefährdet für M. Dunkel den Rasen (79.), das Spiel war zu diesem Zeitpunkt längst auf der Zielgeraden, der Druck war enorm, Entlastung: Fehlanzeige. Irgendwie versuchten sich die Einheimischen über die Ziellinie zu retten, von konstruktiven Spiel nach vorne konnte schon lange keine Rede mehr sein. Trotz einiger Standards in Tornähe schaffte es Mühlenbeck nicht, noch einmal gefährliche Abschlüsse zu generieren. Dann kam es, wie es so oft kommt, wenn ein Team 

"All in" geht, die Bären konnten sich für einen kurzen Moment aus dem Klammergriff befreien, S. Wolff legte muster-

gültig in den Lauf von D. Lehmann und der jagte das Leder aus gut 20m unter die Querlatte zum viel umjubelten 3:1 für die Bären (90.+2). Der Torwart war chancenlos. Die Partie war gelaufen, der Widerstand der Gäste gebrochen, für die

es dann noch bitterer wurde, der eingewechselte H. Haidari schlenzte die Kugel ins Eck zum 4:1 (90.+3). Unmittelbar 

danach war Schluss (90.+3). 

Ein sicherlich glücklicher, aber aufgrund der ersten Halbzeit keinesfalls unverdienter Sieg für die Gastgeber, die äußerst 

diszipliniert agierten und kämpferisch alles in die Waagschale warfen und dem aufgrund der personellen Gemengelage sicherlich als Favorit angereisten SV Mühlenbeck bis zum Schluss alles abverlangten und die Stirn boten. 

Damit öffnet sich doch noch einmal die Tür im Aufstiegsrennen für die Grünweißen, die am kommenden Samstag beim feststehenden Kreismeister Basdorf, der im Hinspiel 2:1 bezwungen wurde, antreten müssen, mit hoffentlich zahlreicher

Unterstützung des eigenen Anhangs. Gewinnen die Bären, könnte es am letzten Spieltag zu einem echten Showdown mit

Rot Weiß Flatow kommen.

 

Dirk Kautz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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