Bären klettern weiter

6.Spieltag Kreisliga West OHV/BAR, 08.10.2022, 15.00 Uhr:

 

SV Fürstenberg - SG Grün-Weiß Bärenklau 1:3 (0:0)

 

Nach dem katastrophalen Saisonstart der Grün-Weißen, mit 3 Niederlagen in Serie, was aber auch dem

hammerharten Auftaktprogramm gegen drei absolute Spitzenteams und einer geradezu unglaublichen

Verletztenliste geschuldet war, nehmen die Bären weiter an Fahrt auf und blieben jetzt im 3.Spiel in Serie ungeschlagen

und holten dabei 7 Punkte.

Nach dem ersten Saisonsieg beim 2:0 Velten II, wo erste gute spielerische Ansätze zu erkennen waren, ging es am vergangenen Samstag nach Fürstenberg. Die Wasserstädter, vor diesem Spiel mit 6 Punkten bei nur einer Niederlage im bisherigen Saisonverlauf vor den Bären platziert, hatten in der Vorwoche beim 2:2 in Unterzahl bei Union Klosterfelde und beim 1:1 zu Hause gegen den SV Glienicke aufhorchen lassen. Die Mannschaft unter dem Trainerduo K.Ramlow/D.Kautz hatte in der Woche gut trainiert und wollte mit einem  Dreier nachlegen, um weiter Boden gut zu machen. 

Die Wasserstädter begannen wie erwartet defensiv und überließen den Gästen, die wie gewohnt mit einer Viererkette agierten, die Spielkontrolle. Die Trainer erwarteten einen Geduldsspiel und sie sollten Recht behalten, doch der Reihe nach. Die Gäste deutlich selbstbewusster als zu Saisonbeginn, die Kugel lief gut auf dem bestens präparierten Geläuf. Es dauerte keine zwei Zeigerumdrehungen bis zum ersten Abschluss, L. Gerigk zielte noch zu hoch (2.). 

Danach gab es zwei Ecken für die Einheimischen, die ob ihres plötzlichen Offensivdrangs wohl selbst überrascht schienen und keinerlei Gefahr daraus generieren konnten (5.).

Kurz danach brannte es lichterloh im Fürstenberger Strafraum, S. Wolff jagte ansatzlos aus gut 20m eine Fackel aufs Tor der Gastgeber, der Goalie reagierte ganz stark und wischte die Kugel noch so gerade eben über die Latte (10.). Nach der anschließenden Ecke kam D. Lehmann zum Abschluss, das Spielgerät flog abgefälscht knapp am Tor vorbei (11.). Die folgende Ecke verpuffte wirkungslos. Fürstenberg tat sich jetzt schon immens schwer, das Zentrum dicht zu bekommen, folgerichtig ließ der nächste Abschluss nicht lange auf sich warten. Nach einer gut getimten Flanke von P.L. Bonnie zielte D. Krevs knapp zu hoch (14.). Fürstenberg kam in dieser frühen Phase kaum über die Mittellinie, die Bären schnürten die Einheimischen zeitweise ein, das erhoffte frühe Führungstor, der Dosenöffner, schien nur noch eine Frage von Minuten zu sein, auch weil R. Kaubek knapp links vorbeischoss (16.).

Danach verflachte die Partie, der Druck der Gäste ließ etwas nach und so konnten die Fürstenberger, die ausschließlich auf Torsicherung bedacht waren, etwas durchatmen. Es schien das gleiche Nervenspiel wie in der vergangenen Saison zu werden, als man erst in der Schlussviertelstunde alles klarmachte. Die Bären behielten trotzdem die Spielkontrolle und suchten die Lücken im Defensivverbund, welcher jetzt aber deutlich stabiler stand als noch in der Anfangsphase (34.).  Nach vorne ging nahezu nichts bei den Einheimischen, die Viererkette der Grün-Weißen wirkte bei den ausschließlich mit langen Bällen agierenden "Offensivbemühungen" sicher und nicht wirklich gefordert (37.).

In den Schlussminuten des 1.Durchgangs warfen die Bären dann doch noch einmal den Turbo an und kamen prompt zu gefährlichen Abschlüssen (L.Gerigk/vorbei/37., sowie L.Bonnie/vorbei + J.Kain/vorbei, jeweils 42.). Mit etwas Glück und einem starken Torhüter retteten sich die Wasserstädter sicherlich nicht unzufrieden, mit einem torlosen Remis in die Pause (45.+1).

Die Bären mussten sich zur Pause wieder mal vorwerfen lassen, ihre zeitweise drückende Überlegenheit nicht in eine Führung umgemünzt zu haben.  Aber, das muss man trotz des Chancenwuchers konstatieren, waren die guten spielerischen Fortschritte, die das Team seit Saisonbeginn gemacht hat, unverkennbar.  Es blieb also weiterhin ein Geduldsspiel, auch weil man die Gastgeber nicht zum Kontern einladen wollte. 

Nach nicht einmal drei Zeigerumdrehungen gingen die Gäste dann endlich und hochverdient in Führung, der eingewechselte L. Neuenkirchen stellte nach einem schönen Dribbling im Strafraum und einem Schuss ins lange Eck auf 1:0 (48.). Es folgen turbulente Minuten, der durchgebrochene S.Wolff wurde kurz vor dem Strafraum vom letzten Fürstenberger regelwidrig zu Fall gebracht, ein klarer Fall von Notbremse, zur Überraschung aller zeigte der Unparteiische nur den gelben Karton (51.). Warum, das war nicht aufzulösen, der anschließende Freistoß durch S. Wolff verpuffte wirkungslos. Die Bären gaben trotz dieser klaren Fehlentscheidung sofort die passende Antwort, nach einem erneuten Durcheinander in der Fürstenberger Hintermannschaft erhöhte L. Gerigk auf 2:0 (52.). Kurioserweise wie in der Vorwoche ließ ein Doppelschlag kurz nach der Pause die Bären auf die Siegerstraße einbiegen. Jetzt mussten die Gastgeber aus ihrer Deckung kommen und  sie taten es auch (54./vorbei+55./Außennetz), die ersten beiden (!) Abschlüsse der Wasserstädter in dieser Partie. Auch der nächste Abschluss gehörte Fürstenberg (67./Freistoß/drüber). Grundsätzlich hatten die Bären weiterhin die Spielkontrolle, trotzdem verlagerte sich das Spiel immer mehr in die Hälfte der Gäste., welche mit den nächsten beiden Möglichkeiten eigentlich alles hätten klarmachen müssen. S. Wolff köpfte knapp vorbei (72.) und beim Versuch von L. Gerigk vertagte der erneut stark reagierende Keeper das 0:3 (73.). So blieb es relativ knapp, auch weil D. Lehmann (76.) und L. Gerigk (78.) zu hoch zielten. 

So kam es, wie es immer kommt, wenn man den Deckel nicht draufmacht, die Partie wurde aus heiterem Himmel nochmal unnötig heiß, nach einer Ecke und einem schönem Seitfallzieher stand es urplötzlich nur noch 1:2 (80.). Es ging etwas die Ordnung verloren in der Defensive, der nächste Versuch zischte nur knapp vorbei (83.), es wäre aber wohl des Guten zu viel gewesen bei soviel Passivität während des gesamten Spiels sich mit einem Punkt aus Sicht der Gastgeber "zu belohnen". Die Grün-Weißen waren wieder wach, R. Kaubek scheiterte aus kurzer Entfernung erneut am besten Fürstenberger (85.). Kurz danach und längst überfällig das 3:1 für die Gäste, wieder nach einem Stellungsfehler machten in Co -Produktion L. Neuenkirchen, der uneigennützig auf L. Gerigk querlegte, welcher sich mit dem 3:1 und einem Doppelpack für seinen Fleiß am heutigen Tag belohnte (88.).

Kurz danach war Schluss (90.+1). 

 

Natürlich ein hochverdienter Dreier gegen arg defensiv eingestellte und unbequeme Gastgeber, welche sich ordentlich aus der Affäre zogen. Die Bären fuhren den 2.Sieg in Folge ein, blieben im 3.Spiel in Folge ungeschlagen und machen weiter Boden gut. Das Team steht jetzt auf Platz 8 in der Tabelle. Auch heute sah es spielerisch in Ansätzen sehr ordentlich aus, so kann und soll es auch weitergehen, will man weiter nach oben klettern. Das Potenzial ist zweifellos dafür vorhanden, auch weil der eine oder andere schmerzlich vermisste Akteur in der laufenden Woche wieder dabei ist. Am Kommenden Sonntag empfängt man den SV Mühlenbeck 47. Auch da gilt es wieder das Potenzial abzurufen, die 3 Punkte sollen schließlich in Bärenklau bleiben.

 

Dirk Kautz