Remis gegen Kellerkind

25.Spieltag Kreisliga West OHV/BAR

SG Grün-Weiß Bärenklau I-BSC Fortuna Glienicke II 2:2 (2:2)

Trotz Rückstand, Unterzahl und Verstärkung aus der Landesliga:Bären erkämpfen verdientes Remis

Schon beim Warm machen war klar, das zwar Fortuna Glienicke II draufstand, aber mitnichten etwas mit der Mannschaft zu tun hatte, die auf dem vorletzten Tabellenplatz gegen den Abstieg strampelt. Die Zweitvertretung des Landesligisten hatte sich prominente Verstärkung ins Boot geholt, mind. 4 (!) Spieler aus dem Kader des Landesligazweiten, darunter Toptorjäger J. Hippe (25 Tore), einige Insider sprachen sogar von 7 Spielern der Ersten, standen auf dem Rasen. 

Von Chancengleichheit konnte keine Rede sein, eher von Wettbewerbsverzerrung, die Grünweißen gingen entsprechend topmotiviert in diese Partie und boten vom Start weg den Gästen aus der Bieselheide couragiert die Stirn, wohlwissend

um die eigene Stärke in den letzten Wochen.

Dennoch übernahm die Fortuna von Beginn an das Kommando gegen zunächst etwas tiefer als gewohnt stehende Bären, die getrost nach dem Motto "Safety first" anfingen. Die Fortunen generierten zwangsläufig den ersten erwähnenswerten Abschluss (J.Hippe, 6., vorbei). Es dauerte ein wenig, ehe sich die Bären aus Ihrer Deckung wagten (S. Wolff, 13., vorbei). Mit der schon zweiten Aktion klingelte es  im Gehäuse der Gäste, M. Heyer, im Zentrum der nicht 

immer sattelfest wirkenden Defensive der Gäste freigespielt, wurde nach der Ballannahme plump zu Fall gebracht und es gab vollkommen zurecht Elfmeter vom gut leitenden Referee. Nicht gerade ein Paradedisziplin, wurden doch die letzten 3(!) Elfmeter nicht verwandelt. J. Kain übernahm Verantwortung und zirkelte das Leder rechts oben zum 1:0 in den Knick (14.), die aber quasi im Gegenzug keinen Bestand mehr hatte, als eben dieser J. Hippe seine ganze Klasse ausspielte, von rechts in die Mitte zog und per trockenem Flachschuss ins Eck schnell auf 1:1 stellte (16.). Die Fortuna erhöhte weiter die Schlagzahl, wohlwissend um die Qualität die auf dem Rasen stand (Kopfball, 21., vorbei) und ging einige Zeigerumdrehungen später in Führung, als der zweite Topmann, T.Schilling, die Schwarzgelben mit 2:1 in Führung schoss (25.).

Das Spiel schien in die aus Bärenklauer Sicht befürchte Richtung einzubiegen, doch die Einheimischen schüttelten sich nur kurz, die Körpersprache stimmte, bei Bedarf wurden nun die Glienicker Angreifer gedoppelt. Man bot den Gästen von nun an so gut wie keine Räume mehr in der gefährlichen Zone an. Das hatte zur Folge, das sich die Szenerie mehr und  mehr ins Mittelfeld verlagerte, der Fortuna schmeckte die robuste, aber keinesfalls unfaire Zweikampfführung der Bären sichtbar nicht, es wurde zunehmend hitziger auf dem Rasen.

Offensivaktionen waren in diesen Minuten rar gesät, das Spiel nahm sich eine kurze Auszeit und passte sich den sommerlichen Temperaturen an. Trotzdem, mit zunehmender Spielzeit wagten sich die Bären aus ihrer Höhle, während die Gästen offensichtlich im Verwaltungsmodus in die Halbzeit kommen wollten. Die Bären nutzten sofort dieses kleine taktische Schlupfloch, P. L. Bonnie zielte noch zu ungenau (39., vorbei), der gleiche Spieler bediente dann mit einer flachen und scharfen Hereingabe von rechts den am zweiten Pfosten lauernden M. Heyer , der die Partie wieder pari auf 2.2 stellte (42.). 

Keineswegs unverdient, denn die Bären hatten sich mehr und mehr Spielanteile erarbeitet, während  sich die Gäste wohl schon auf ein anderes Szenario eingestellt hatten. Aber dafür boten sie schlichtweg zu wenig an. Die Bären kamen entschlossen und fokussiert aus der Kabine und waren auf dem Weg, das beste Heimspiel der Saison zu machen, auch weil D. Lehmann die nächste Gelegenheit hatte (48., vorbei) und die Kugel kurze Zeit später sogar im Tor der Gäste lag, die vermeintliche Führung fand jedoch keine Anerkennung, Schütze P. L. Bonnie soll der Ball bei der Annahme an die Hand gesprungen sein, aufzulösen war das im Nachgang jedoch nicht.  Mutig suchten die Bären weiter den Weg nach vorne, ohne aber defensiv ins Risiko zu gehen. Nur einmal wurde es einigermaßen brenzlig, als der sonst gut im Kollektiv aufgehobene J. Hippe das Außennetz traf (53.). Ansonsten gelang es den Gästen nicht, den Bären ihr Spiel aufzuzwingen.

Im Gegenteil, die Bären verteidigten weiterhin konsequent und hielten die Fortuna so weitestgehend aus der gefährlichen Zone fern, zudem blieb es weiter hitzig und knackig in den Zweikämpfen,  der Coach der Fortuna erhielt dann wegen fortwährenden Reklamierens zurecht und längst überfällig die gelbe Karte (75.). Der in der Halbzeit für den verletzten K. Ramlow eingewechselte P. Lehnhardt blieb nahezu ohne ernsthafte Prüfung im 2. Durchgang.  Der Goalie der Gäste musste das Glück bemühen, als P.L. Bonnie knapp am langen Eck vorbeischoss (63.). Das Spiel bog auf die Zielgerade ein, ohne das die Gäste den Schalter umlegten, geschweige denn das Tempo verschärften, auch nicht. als M.Heyer von Wadenkrämpfen geplagt, nicht mehr weitermachen konnte (85.)  und aufgrund des ausgeschöpften Wechselkontingents nicht mehr wechseln durfte.

Für die leidenschaftlich fightenden Gastgeber öffnete sich dann kurz vor Ultimo dann plötzlich noch die Tür zum Sieg, als zunächst D. Lehmann am Keeper scheiterte und P. Weidner im Nachschuss zu hoch zielte (89:). So blieb es bei einem insgesamt leistungsgerechten Remis, was durchaus als Erfolg zu werten ist, wenn man die Gemengelage vor dem Spiel und den personell aufgerüsteten Gegner betrachtet. Was der Punkt am Ende wert ist, werden die kommenden Spiele zeigen.

Am nächsten Samstag geht es auf den weiten Weg in die Wasserstadt Fürstenberg, das nächste Team , was tief im Abstiegskampf steckt. Ein Dreier ist Pflicht, denn in den letzten 4 Spielen geht es gegen die direkte Konkurrenz, davon dreimal auf der heimischen Anlage.

 

Dirk Kautz